Die Ernährung bei Diabetes spielt eine große Rolle, denn sie hat einen entscheidenden Einfluss auf den Blutzucker
Neben regelmäßiger Bewegung und stetiger Blutzuckerkontrolle hat die gesunde Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf den Erhalt der Lebensqualität bei Diabetes. Diese ist bei Diabetes sehr wichtig – denn egal ob die Erkrankung angeboren ist oder erst im Laufe des Lebens auftrat – sie wird ein Leben lang bestehen bleiben. Grundsätzlich unterscheidet sich die Ernährung bei Diabetes kaum von der Ernährung bei Gesunden. Jedoch spielt vor allem bei Typ-2-Diabetikern die richtige Ernährung eine besondere Rolle. Denn diese hat zusammen mit einem gesunden Lebensstil bei ihnen einen entscheidenden Einfluss auf die Senkung des Blutzuckers.
Was ist Diabetes?
Bei Diabetes unterscheidet man zwischen Typ-1 und Typ-2. Beide Formen sind Stoffwechselerkrankungen, bei denen ein Mangel am blutzuckersenkenden Hormon Insulin besteht. Durch den Insulinmangel ist der Blutzuckerspiegel erhöht und es kommt zu Symptomen wie beispielsweise häufigem Wasserlassen, Durst, Müdigkeit und Heißhunger. Die Diabetes Formen unterscheiden sich jedoch in ihren Ursachen deutlich voneinander.
Diabetes Typ-1 tritt meist im Kindes-oder Jugendalter auf und ist eine Erkrankung bei der der Körper selber kein oder nur noch sehr wenig des Hormons Insulin bildet. Die Betroffenen müssen sich das lebensnotwendige Insulin durch Spritzen selber verabreichen, um den Blutzucker zu senken und starke Schwankungen zu verhindern.
Diabetes Typ-2 tritt in den meisten Fällen im Erwachsenenalter auf und kann eine Folge von Übergewicht und Bewegungsmangel sein. Bei dieser Form bildet der Körper noch Insulin, aber es verliert seine Wirksamkeit. Als Folge gelangt der Zucker nicht mehr in die Zelle und es kommt zu einem Anstieg im Blut.
Ist Verzicht auf Zucker und Kohlenhydrate sinnvoll?
Zucker ist eine der wichtigsten Energiequellen für unseren Körper. Er wird aus kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln wie Brot, Teigwaren und Nudeln, aber auch aus Gebäck und Süßwaren verwertet und dem Körper zur Verfügung gestellt. Der Blutzucker wird durch Insulin reguliert, daher kommt es bei Diabetikern nach Genuss von kohlenhydratreichen Lebensmitteln zu einem starken Anstieg des Blutzuckers. Trotzdem sollten Diabetiker nicht auf Kohlenhydrate und Zucker verzichten. Sie können genauso viele kohlenhydrathaltige Lebensmittel essen wie Gesunde.
Jedoch empfiehlt es sich folgendes dabei zu beachten:
Meist ist bei Typ-2-Diabetikern noch eine geringe Insulinproduktion vorhanden, die ausreicht, um kleinere Kohlenhydratmengen abzubauen. Daher sollten sie, um einen starken Blutzuckeranstieg zu vermeiden, Kohlenhydrate auf mehrere Mahlzeiten verteilen.
Zudem werden die Kohlenhydrate aus verschiedenen Lebensmitteln unterschiedlich schnell aufgenommen und erhöhen deshalb den Blutzucker nicht gleich schnell. Besonders zuckerhaltige Getränke, Haushaltszucker und Süßigkeiten schießen ins Blut und bewirken einen schnellen Anstieg des Blutzuckers. Daher sollten Typ-2-Diabetiker auf kohlenhydratreiche Lebensmittel zurückgreifen, die den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Besonders zu empfehlen sind Vollkornprodukte, da sie stark sättigend wirken, den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen und reich an Ballaststoffen sind.
Spezielle Diabetiker-Lebensmittel sind nicht sinnvoll, da sie oft fett- und kalorienreich und zudem noch teuer sind. Auch sogenannte Zuckeraustauschstoffe (Fruchtzucker oder Sorbit) haben keinen Vorteil für Diabetiker und können zudem noch abführend wirken.
Wichtige Vitamine und Mineralstoffe für die Ernährung bei Diabetes
Vitamine und Mineralstoffe spielen eine Rolle für sämtliche Stoffwechselfunktionen. Sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie der Körper selbst nicht herstellen kann. Ihre ausreichende Aufnahme über eine gesunde Ernährung ist nicht nur für Diabetiker wichtig. Jedoch haben Diabetiker einen erhöhten Bedarf bestimmter Vitamine und Mineralstoffe.
Speziell die Zufuhr von Vitamin B1, Chrom und Zink ist bei Diabetikern wichtig, denn diese spielen eine große Rolle im Zuckerstoffwechsel. Zudem werden sie bei Diabetikern vermehrt über den Urin ausgeschieden. Daher müssen sie mit Lebensmitteln wie Fleisch, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten über die Ernährung zugeführt werden.
Zudem haben Diabetiker einen erhöhten Bedarf an Vitamin C – dem wichtigen Vitamin für die Abwehrkräfte und Immunsystem. Deren Stärkung ist besonders bei Diabetes wichtig, da der Körper eine erhöhte Infektanfälligkeit hat. Es kommt besonders in frischem Obst und Gemüse vor.
Blutzuckerwerte verbessern durch gesundes Körpergewicht
Ernährung bei Diabetes heißt für viele auch, sich mit dem Thema Abnehmen auseinanderzusetzen. Denn ein gesundes Körpergewicht verbessert nicht nur die Blutzuckerwerte, sondern wirkt sich auch positiv auf Blutdruck und Blutfettwerte aus. Daher ist besonders bei übergewichtigen Diabetikern eine fettreduzierte, ausgewogene Ernährung wichtig. Zudem unterstützt regelmäßige Bewegung Diabetiker nicht nur beim Abnehmen, sondern senkt auch den Blutzucker und stabilisiert diesen langfristig. Es geht beim Abnehmen nicht um strikte Gebote oder Verbote, sondern darum, sich bewusst zu machen welche Nahrungsmittel oder Verhaltensweisen sich in den Alltag integrieren lassen und die Gesundheit unterstützen. Für Diabetiker finden sich hier weitere Tipps zusammengestellt, um gut motiviert Gewicht abzunehmen.
10 allgemeine Tipps für die Ernährung bei Diabetes:
- Viel Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee trinken.
- Alkohol nur wenig und nicht regelmäßig trinken. Er begünstigt eine Unterzuckerung.
- Ballaststoffreiche Vollkornprodukte bevorzugen.
- Wenig Weißmehlprodukte und Süßigkeiten. Dabei auch auf versteckte Zucker in Fruchtsäften oder Fertigprodukten achten.
- Täglich mindestens 3 Portionen Obst und Gemüse. Dabei hat besonders grünes Gemüse (z.B. Broccoli, Blattsalat) einen positiven Effekt.
- Sehr zuckerhaltige Obstsorten (z.B. Bananen, Datteln, Weintrauben) nur in Maßen essen. Weniger zuckerhaltige (z.B. Äpfel, Beeren und Zitrusfrüchte) bevorzugen.
- Pflanzliche Öle und Fette bevorzugen, z.B. Olivenöl und Rapsöl.
- Fettarme Produkte bevorzugen, z.B. fettarme Fleischsorten.
- Fisch sollte möglichst 2 mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen.
- Nach Möglichkeit 3 Hauptmahlzeiten pro Tag essen und als Zwischenmahlzeiten Obst und Rohkost wählen. Den Hunger nicht mit Süßigkeiten stillen. Süßigkeiten am besten nur im Anschluss an die Mahlzeiten essen.